MicroStation MDL-Applikation  CM.MA              2D/3D                                                                   V7, V8, V8i

 

Autor:   © soFTpano /  Frank Tokarski
Stand:    11/2016


1. Kurzbeschreibung

Mit dem Programm CM.MA werden grafische Zellen bzw. Pseudozellen manipuliert: Zellwechsel, Verschieben, Skalieren, Drehen, Änderung der Ansichtsattribute Level und Color und Vorbereitung des Freistellens. Dazu sind vielfältige Selektionsmöglichkeiten wie Selection Set, Fence, All, Special Set bereitgestellt. In 3D beziehen sich die Drehung bzw. Verschiebung auf die Draufsicht. Die Gruppeneigenschaft, Sachdatenanhang und Daten-Links bleiben erhalten bzw. werden übernommen.

2. Voraussetzungen

Das Programm CM.MA  befindet sich im MDL-Applikationsverzeichnis 
z.B. c:\Bentley\Program\MicroStation\mdlapps
Zur Lizensierung muß das Verzeichnis „License“ unter dem Hauptverzeichnis angelegt sein. 
      z.B. c:\Bentley\Program\MicroStation\license
Eine gültige Lizenz cm.lic befindet sich in diesem Verzeichnis.

3. Allgemeiner Arbeitsablauf

Nach dem Laden des MDL's erscheint die Hauptdialogbox. Im Pulldown-Menue oben kann unter Settings die Einstellung für den Special Select, für die Attribute der Freistellungsshapes bzw. der Zellen-Austauschliste vorgenommen werden.
Bei der Select Variation bestimmt man, ob alle Zellen verändert werden sollen, ob eine Zaunoperation erfolgt, ob eine spezielle Selektion vorgenommen wird, oder ob der Selectionset wirksam ist.
Im Abschnitt Output Changes Attributes stellt man die gewünschten Änderungen ein.

Nach Drücken des Start-Knopfes werden die selectierten Zellen abhängig vom Output Mode behandelt:

a) Changes
Die Zellen werden wie unter Output Changes Attributes festgelegt verändert.
b) Single Exchanges
Die Zellen werden mit der unter Single Output Cellname angegebenen Zelle ausgetauscht. Außerdem werden die gewünschten Attributänderungen an den neuen Zellen durchgeführt.
c) List Exchanges
Der Austausch der Zellen erfolgt über die Zuweisungsliste (unter Settings Cell List). Außerdem werden die gewünschten Attributänderungen an den neuen Zellen durchgeführt.
d) Delete
Die selektierten Zellen werden gelöscht.

Für einen Vorgang kann immer nur die Symbolart Zelle oder Pseudozelle als Eingabesymbol festgelegt werden, was man mit dem Umschalter Input Symbols einstellt. Die Änderungen können sogar mit einem Wechsel der Symbolart in der Ausgabe über den Umschalter Output Symbols gesteuert werden. Vorraussetzung, daß als Ausgabe grafische Zellen gesetzt werden, ist eine angehangene Zellbibliothek mit den bestimmten Zellen. Vorraussetzung, daß Pseudozellen ausgegeben werden ist, daß es diese Pseudozellen im DGN bereits gibt. (mindestens einmal gesetzt).

Hinweis: In der MicroStation V7 ist beim Wechsel der Symbolart (z.B. von Zelle zu Pseudozelle) es nicht möglich Sachdatenanhänge weiterzugeben.

4. Einstellung Special Select

Bei den gegenwärtigen Einstellungen in der Abb. würden alle Zellen, die die folgenden Bedingungen erfüllen, selektiert:
Level :(in der ersten Ebene)*
5 STRAßEN_P           oder
6 GEBAEUDE_P        oder
7 GEWAE_P               oder
10 STRAßEN_L

Color: (in der ersten Ebene)* 1

Der Zellenname enthält die Zeichenfolge: 64

*Anmerkung zu "erste Ebene": Zellen sind komplexe Elemente. Sie bestehen also aus einem Kopf und aus daran anschließend einem oder mehreren grafischen Elementen. Diese grafischen Elemente können zueinander unterschiedliche Level und Color belegen.
Das MDL CM.MA  bezieht Level und Color immer auf die Attribute des 1. Elementes nach dem Kopf.

5. Einstellung Free Attribute

Es sollte möglichst eine freie Ebene eingestellt werden, damit der spätere Zugriff auf die Freistellungs-Shapes eindeutig erfolgt.

5.1. Freistellen von Zellen mit Plotkonventionen
Die eigentliche Freistellung wird temporär zum Plotten über eine Plotkonventionsdatei  gesteuert.
Mit Hilfe der Priorität steuert man bei der Herstellung der Plotdatei was unten liegt, was darüber liegt und in welcher Reihenfolge etwas dazwischen liegt.Die Zellen erhalten die höchste Priorität. Das heißt, sie liegen ganz oben. Die Freistellungs-Shapes erhalten die nach den Zellen niedrigere Priorität. Der gesamte ‚Rest’ erhält die niedrigste Priorität.Die Farbe  und die Füllfarbe der Freistellungs-Shapes sind im Zusammenwirken mit dem Plotter-Treiber  auf eine Löschfarbe (weiß) eingestellt.
Die Elemente mit der niederen Priorität werden grundsätzlich von Elementen mit höherer Priorität überlagert.Das heißt, da wo sich Freistellungsshapes befinden, wird scharf auf die Umringe begrenzt alles Niederwertige ausgeschnitten und ist erst mal ein weißer Fleck. Nun befinden sich aber noch Zellen innerhalb der Freistellungs-Shapes, die in der Wichtigkeit über den Freistellungs-Shapes liegen und damit sichtbar auf diese weißen Flecke dargestellt werden. 

5.2. Freistellen von Zellen durch Ausschneiden
Als weitere Variante ist das Ausschneiden der Flächen von den Freistellungs-Shapes möglich.Hierzu ist unbedingt eine Sicherung (mindestens) der Zellen in eine extra Datei notwendig, da ja alles innerhalb der Freistellungs-Shapes gelöscht wird. Wenn man unter :S vor der Herstellung der Freistellungs-Shapes bereits eine Sicherheitskopie gewählt hat, wird automatisch die Datei name_sich.dgn angelegt.Das eigentliche Ausschneiden wird mit dem MDL SH2CLIP.MA ausgeführt.
Nun können die Zellen als Referenz (aus der Sicherung) zum Plotten dazugeschaltet werden bzw. werden die Zellen in die Datei kopiert.Da bei dieser Variante der Datenbestand verändert wird, sollte auf alle Fälle die Sicherung vor der Ausführung gewährleistet werden.
Im Zusammenhang mit Rasterdateien und Freistellen von Texten oder komplizierten Freistellungswünschen kann die Mischung beider Methoden durchaus ein gangbarer Weg sein.

6. Einstellung Cell List

Wenn CM.MA geladen wird, analysiert das Programm zunächst die vorhandenen Zellen im DGN.Jede vorhandene Zellart erscheint in der Exchanges List in der Spalte old.  Die Spalte new ist noch leer.

Hinweis: Sollte der Ladevorgang übermäßig lang dauern, so sind sehr viele Zellen vorhanden. Wenn kein Zellwechsel durchgeführt werden soll, kann man den Analysevorgang beim Laden mit derBefehlszeile:    mdl load cm list 0       ausschalten.Mit dem Refresh-Knopf kann man den Analysevorgang später nachholen. Ohne langen Analysevorgang kann man auch eine Austauschliste als ASCII-Datei herstellen und mit „Load List“ einlesen.

Wie in der Abb. oben ist der Ablauf einer Zuordnung folgendermaßen:
1. Aus der Liste der aktuellen Zellbibliothek wird die Zeile mit der Ziel-Zelle durch Doppelklickin die Selektionsspalte gerückt (z.B. 850118)
2. In der Austauschliste wird in der Spalte old die auszutauschende Zelle mit Doppelklick angewählt.(z.B. Doppelklick auf 520118) Dabei erscheint in der Austauschliste daneben in der Spalte new die neue Zelle. (z.B. 850118)
Soll eine Zuordnung aufgehoben werden, braucht man nur auf die Zeile in der Austauschliste doppelt klicken und die Spalte new ist für diese Zeile wieder leer.
Mit Save List bzw. Load List können die Austauschlisten gesichert und gegebenenfalls wieder eingelesen werden. 

7. Freistellen von Zellen

In der Hauptdialogbox gibt es im Abschnitt Output Attributes die Möglichkeit das Freistellen von selektierten Zellen vorzubereiten. Ist der Toggle-Button zum Herstellen der Freistellungs-Shapes eingeschaltet, kann unter Free dx eine Vergrößerung bzw. Verkleinerung der Shapes gesteuert werden und bei :S ein Schalter zum Herstellen einer Sicherheitskopie betätigt werden.
Wird der Start-Knopf gedrückt, werden zuerst alle Änderungen an den Zellen durchgeführt, ehe die Freistellungs-Shapes erzeugt werden. Die Eigenschaften der Freistellungs-Shapes legt man vorher im Pulldown-Menu unter    Settings Free Attribute    fest. (siehe 5.)